22.Dec.09 von Oliver Werner (Kommentare: 0)
Supercross München: SMC brilliert!
Völlig krank. Wunderschön!
Die Veranstaltung 1 nach Eckenbach war natürlich alles andere als ein Reinfall. Die Ortsclubs des ADAC Südbayern haben den Sport in der Olympiahalle würdig vertreten – und die Fahrer sowieso. Die Crosspiste war ein echtes Brett und was die Jungs draußen gezeigt haben, war wie immer ein bisschen krank – abgesehen von den Freestylern. Deren Show war wie immer völlig krank. Wunderschön!
Deutsches Duell: Dani Siegl (7) vs. Manuel Chittaro (27)
Während bei den "Großen" der Amerikaner Kyle Chisholm verbrannte Erde hinterlassen und sich den Titel "König von München" geholt hat, fuhr in S2 der Brite Jack Brunell ganz nach vorn. Er darf sich jetzt "Prinz von München" nennen. Aber wer den unwiderstehlichen Stil des Jungen gesehen hat, weiß, dass er diese Ehrung, die eher an die Karnevalsfeier einer Homosexuellen-Komune erinnert, sehr wahrscheinlich bald gegen den Königstitel tauschen wird...
Hermann bei den SuMos vorn
Bei den SuMos war mal wieder Michi Herrmann am Ende vorn, obwohl er sich im ersten Lauf dem Finnen Mauno Hermunen und im zweiten dem Deutschen Meister Petr Vorlicek (CZ) geschlagen geben musste. Im Sonntagsfinale war Hermunen bereits krank abgereist, Vorlicek patzte im 2. Teil des amerikanischen Finales. Michis große Stunde konnte kommen.
Romain Febvre (61) hängte nicht nur Rudolf Bauer (68) die Laterne um!
Als er im Superfinal den Führenden Romain Febvre (F) überholte, kochte die Halle. Aber wer Romain kennt, weiß, dass das Milchgesicht lieber Lebertran inhallieren würde als einen vermeidbaren zweiten Platz zu kassieren. In der letzten Kehre der letzten Runde sah er die Lücke - die zugegebenermaßen keinem sonst in der Halle aufgefallen ist - und presste sich zwischen den fliegenden Strohballen und Herrmann durch. Wieder nur zweiter Rang für den Deutschen, was aber locker für den Gesamtsieg reichte - und ihm den "Goldenen Lenker" einbrachte, eine Auszeichnung des ADAC für 3jähriges unfallfreies Hallensupermotofahren.
Event 1 nach Eckenbach: Kein BMX, keine Steilwandkurve...
Apropos ADAC: Das Orga-Team des größten Vereins der Republik konnte nicht immer glänzen, was bisweilen für Unmut bei den helfenden Ortsclubs sorgte. Vor allem die Jungs vom Freisinger Bären, der das größte Helferkontingent stellte, hatten Grund, sich über den ähm… originellen Zeitplan zu ärgern. Im GAU (tschuldigung, den musste ich einfach bringen…) hat man sich aber vorgenommen, nach der Veranstaltung ein Debriefing abzuhalten. Bleibt abzuwarten, ob die Ortsclubs auch dazu eingeladen werden…
Wiiir Schwyyyzr sint gar nicht laaangsaaaam: Harry Näpflin auf der Eisbahn
Die SuMo-Rennen litten schwer unter der eher langweiligen Behelfsstrecke: Kein Grip, kaum Überholmöglichkeiten, ganz zu schweigen vom Fehlen der wunderbaren Steilwandkurve, die uns 2007 Momente geschenkt hat, die nur ein Kind verstehen kann, dass beim Karussell fahren schon mal von seinem Vater losgelassen wurde.
...dafür Eisspeedway ohne Spikes!
Nadja Bachmann – organisierter und hübscher als Kaspar, aber ohne Bart – klärt auf: Die Steilwandkurve wird von der Oly-Halle München nur noch für das 6-Tage-Rennen aufgebaut. Und der Boden? Der war aus Gummifliesen geplant (keine Ahnung, wer sich so was einfallen lässt…) und wurde beim Befüllen der Halle mit Erde so beschädigt, dass nur die Alternativen blieben, die SuMo-Rennen abzusagen oder die Gummifliesen wieder rauszureißen. Naja, vielleicht halten die meisten Zuschauer nach diesem Wochenende Supermotofahrer ja auch für knallharte Jungs, weil sie Eisspeedway ohne Spikes fahren… Schade auch, dass die Radler nicht mehr mit dabei waren. Die waren 2007 die echte Sensation!
Reinkarnation Michael Jacksons?!
Aber das Supercross hat ja noch mehr zu bieten. Ein Extraschmankerl vom andern Stern – und das ist wörtlich gemeint im Sinne von irgendwo hinter dem Mond – war Klaus. Im Helferlager ging das Gerücht, es handle sich um die Reinkarnation von Michael Jackson. Wir glauben das nicht, denn Klaus hat zwar toll gequiekt aber sich nur im Dunkeln in den Schritt gegriffen. Wie dem auch sei, für das allgemeine Sprachverständnis war das Wochenende in jedem Fall unfassbar hilfreich. Nicht nur unser Vokabular konnten wir sinnvoll erweitern durch Wendungen wie „klaus nicht rum“ oder das Wort „Gesichtsklaus“ (nur echt mit Glitzerrandkappe).
Top-Action von Fahrern und Kommissaren!
Auch semantische Zusammenhänge einiger Worte erschlossen sich uns schlagartig, wie zum Beispiel „Kaperltheater“, wobei das „l“ noch nicht ganz klar gedeutet werden konnte. Aber wahrscheinlich hat es sich etymologisch aus der Übersetzung vom Schwäbischen ins Deutsche ergeben. Der Top-Act war klar, als Kaspar Schuster am Freitag nach dem Supermoto-Rennstart in lebensverneinender Manier und seelenruhig auf der Strecke stehen blieb – bis ihn der vor der Meute in Führung liegende Mauno Hermunen fast umgesenst hätte. Respekt! Soviel Action hat ein Sportkommissar dem begeisterten Publikum noch nie geboten!
Natürlich haben wieder die Guten gewonnen – zumindest neben der Piste.
So hatten wir mal wieder alle Hände voll zu tun, die Supermotowelt zu retten. Und natürlich haben wieder die Guten gewonnen! Weil wir nicht nur mit Stand und Videopräsentation angerückt sind, sondern auch mit Deutschen, Schweizer und Weltmeistern. (Wer jetzt an einen Schreibfehler denkt, klickt sich am besten mal durch unsere Galerie.)
Doppelweltmeister Bernd Hiemer am Stand des SMC-München
Außerdem waren auch noch Fabian Bachmann und Jo „Stunt“ Bauer dabei. Während Letztgenannter eher die Mädchen im Spätherbst inspirierte, schlugen die Herzen der Teenies beim Anblick unserer jungen Supermotohelden höher. Vor allem Nico Joannidis sorgte immer wieder für größere Aufläufe von Mädels zwischen 15 und 25…
Ach ja, die Party…
Damit sind wir auch schon bei der Party, über die wir gern Erheiterndes in die Welt setzen würden. Allein – wir erinnern uns nicht mehr, außer dass Peter Öttl, Julian Becher und Roland Vogel gemeinsam nicht in der Lage waren, die Wodka-Red Bull-Vorräte der Haberl Gatronomie zur Strecke zu bringen.
Teamweltmeister Julian Becher: "Nächstes Jahr machen wir das verdammte Haberl-Lager leer!"
Kopf hoch, Jungs! Vielleicht klappt’s ja nächstes Jahr…
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