09.Jun.11 von Oliver Werner (Kommentare: 1)
DM St. Wendel: Pech für Hermunen und Kugelmann!
Für die Jungs, die solo sind, also das bunte Blatt aus dem Hause Gruner & Jahr nicht kennen, vorneweg: Es gab einen Heiratsantrag vom Podium - und zwar von Dirk Spaniol an seine Katja nach seinem ersten DM-Sieg. Großes Kino. Nicht so schön: Michi Herrmann fällt erst mal mit gebrochenem Wadenbein aus. Aber vielleicht hat er Glück, denn über seine Nachfolge als Tabellenführer sind sich seine Gegner nicht wirklich einig und nehmen sich gegenseitig fleißig Punkte weg - wie z. B. ein entfesselt fahrender Lukas Wolf, der im ersten S2-Lauf alle furchtbar hergebrannt hat.
Selbst S1 kann richtig unterhaltsam werden, wenn Hermunen Fehler macht und sich der Rest der Bagage kloppt wie eine Horde von Hooligans um das letzte Bier. Kleine Anekdote am Rande: Renn-Routinier Jürgen Künzel hat sich vertan und auf Platz 3 liegend das Gas schon eine Runde zu früh zu gemacht...
Max Niewiadomski hat mal wieder zwei grandiose Rennen in S3 hingelegt, konnte aber gegen den unfassbar schnellen Lukas Höllbacher diesmal nichts ausrichten. Egal. Platz 2 und 3 sind mal wieder ein fettes Ergebnis! Mehr Infos zu den Großen gibt's wie immer unter www.supermoto.de bzw. www.supermoto-racing.de.
Und die Amateure? Nach brauchbarem Zeittraining fanden sich die Heroen des Clubs, Havana und Stefan Kugelmann auf den Startplätzen 7 und 8 wieder. Nach einem guten Start konnten beide erstmal einen gut machen, bevor in der zweiten Runde zwei der vor Havana fahrenden Akteure spontan beschlossen, sich im ersten Anlieger hinzulegen. Von der heimeligen Szenerie offenbar inspiriert, kuschelte sich noch ein Dritter dazu. Und so kam es, dass der aktuell dienstälteste SMC-Rennfahrer rückwärts aus dem Anlieger rangieren musste, was im Off-Road so elegant gewirkt haben dürfte wie das Rückwärtseinparken einer Goldwing mit Anhänger. Schande, Schande! Und ungefähr 200 Plätze verloren natürlich! Kugelmann fuhr indes ein fehlerfreies Rennen und beendete das Halbfinale auf Platz 4 - Respekt! Nach einer Unmenge an dilettantisch vorgetragenen aber wirkungsvollen Manövern konnte Havana aber wenigstens noch Rang 6 ins Ziel retten.
Finale! 36 Fahrer, Startplatz 8 (Stefan) und 12 (alter Sack). Geht los. In totaler Absenz jedweder Beschallung war die Vorbereitung auf das Rennen im oberen Teil des Fahrerlagers recht entspannt. Aber halt leider auch so informativ wie Fernsehen im Dresden der frühen 80er. Und so kam es, wie es kommen musste - Verspätung am Vorstart! Das Unerhörte! Außer unseren Helden hat es noch 4 andere Fahrer erwischt, die vom bärtigen Herrn Rennleiter um 14:41 Uhr hämisch darauf hingewiesen wurden, dass vor einer Minute zugemacht wurde. Schließlich gebe es ja Regeln.
Meine lieben Herren Funktionäre, das stimmt. Und ja, ich gebe zu, dass es mich am meisten schmerzte, selbst den Fehler gemacht zu haben, der es einem im Leben Gescheiterten ermöglichte, mich dergestalt zu demütigen. Der Vollständigkeit halber sei hier aber erwähnt: Wer sich zum Hüter der Regeln aufschwingt, sollte sie auch selbst einhalten, egal ob es um Fahrerlagerdurchsagen geht oder die Aberkennung aller Punkte ausländischer Fahrer in den Pokalklassen - im 5. Rennen der Saison. Mehr möchte ich zum Thema ADAC und Regeln jetzt nicht schreiben.
Was solls? Startreihe 11 ist doch auch mal ne Herausforderung... Vom Start weg wurden diesmal keine Gefangenen gemacht. Havana kam etwas besser weg, überfuhr vor im aufgewirbelte Strohballen und wurde - Überraschung - im Off-Road von ein paar Hasardeuren wieder aufgehalten, Stefan erlitt ein ähnliches Schicksal ein paar Runden später. Nichtsdestotrotz haben wir alles gegeben und mangelnde Fahrtechnik durch wildes Treten, Beißen, Kratzen und Überholen wettgemacht. Stinksauer fuhren wir vom Rennplatz, räumten auf und fuhren Heim. Am Ende waren's dann noch Platz 14 und 15. Sorry, Jungs! Mehr war leider echt nicht drin...
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Kommentar von Frank | 10.06.2011
Hier die Videos von St. Wendel: http://bit.ly/khr6yT